Appercha
Appercha, am westlichen Rand des Ampertals gelegen, ist ein typisches Straßendorf, das noch fast ausschließlich durch die landwirtschaftlichen Anwesen geprägt wird. Bei Appercha finden sich Siedlungsspuren, die in die Bronzezeit (1800-1250 v. Chr.), Latènezeit und die Römerzeit zurückreichen. In der Zeit zwischen 762 und 764 wird Appercha erstmals als “Perahah” in den Urkunden genannt. Mit seinem heutigen Namen erscheint Appercha in den Jahren 1225 als Achperchach, 1330 als Amperperchach, und das bedeutet “das am Wasser gelegene Berchach”.
Bis zur Säkularisation 1803 gehörte das Dorf zur Hofmark Massenhausen und somit zum Hochstift Freising. Dann kam es zur Gemeinde Jarzt im Landkreis Freising. Beachtenswert ist die Mörtelplastik des heiligen Georg, die der Volkskünstler Barthel Ostermair 1891 über der Eingangstür des Wirtshauses angebracht hat
Bachenhausen
Bachenhausen liegt in der Talsenke des Rettenbachs an einem nördlich ansteigenden Hang und weist, mit Ausnahme neuerer Wohnbebauung südlich der Kreisstraße, nur landwirtschaftliche Anwesen auf. Das Dorf Bachenhausen wird zwischen 784 und 810 zum ersten Mal in einer Urkunde als “Peihhinhusir” genannt. Elf Anwesen lagen im Landgericht Dachau und nur eines im Landgericht Kranzberg.
Vom Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte es bis zur Gebietsreform zur Gemeinde Lauterbach im Landkreis Freising. Die Kapelle “Zur schmerzhaften Muttergottes” wurde um 1820 erbaut und 1997 renoviert.
Bärnau
Bei dieser Einöde zeugen mindestens neun vorgeschichtliche Grabhügel und der Fund einer römischen Silbermünze von einer sehr frühen Besiedelung. 1582 heißt der Ort “sylva Bernaw” (Bärnau-Wald). Hier stand bis 1922 eine Ziegelhütte, die zur Gemeinde Jarzt gehörte. Heute ist Bärnau überregional durch die Baumschule Fischer bekannt, die sich mit einem vielseitigen Sortiment an Obst- und Laubgehölzen, Koniferen, Rosen und Stauden großer Beliebtheit erfreut.
Bergfeld
Schnell entstanden die Einfamilienhäuser und waren viele Jahre der Ortschaft Haimhausen mit den Hausnummern zugeordnet. Die Straße durch den Ort hieß Bergfeldstraße. Erst Jahre später wurde es zu einer eigenen Ortschaft “Bergfeld” ernannt. Im Rahmen der Gebietsreform 1972 kam Bergfeld zur Gemeinde Fahrenzhausen und zum Landkreis Freising.
Fahrenzhausen
Das Dorf hat sich von der Kirche aus in Richtung Hauptstraße, der Bundesstraße 13 hin entwickelt. Der alte Dorfkern Fahrenzhausen liegt abseits der B13. Hier hat sich das landwirtschaftlich geprägte Ortsbild zu einem großen Teil erhalten, insbesondere im Bereich der Kirche. Diese ist aufgrund ihrer etwas erhöhten Lage weithin sichtbar.
Das mächtige Gasthaus mit seinem steilen Giebel stammt aus dem 17./18. Jahrhundert. Entlang der den Ort durchziehenden B13 hat sich eine gemischte Nutzung unterschiedlicher Entstehungszeit angesiedelt, wie landwirtschaftliche Anwesen, verschiedene Handwerksbetriebe, Gärtnereien, ein größeren Gewerbebetrieb, und reine Wohngrundstücke.
Urkundlich wird Fahrenzhausen erstmals im Jahr 1020 als “Varnolveshusa” genannt. Im “Urbarium ductus Baiuwariae” vom Jahre 1280 heißt es “Vornolzhusn”, das auch eine Mühle besitzt an der Spitze des Officium Dachowe. Die Erklärung des Namens bedeutet “Haus des Farwulf”. Seit 1374 war Fahrenzhausen als Schrannenort des Gerichts Dachau bekannt. Die Anfänge der Landschule reichen ungefähr bis 1700 zurück.
Der sehr rührige Pfarrer und Dechant Johann Baur von Jarzt baute im Jahre 1750 aus eigenen Mitteln und aus den Wohltaten anderer Stifter eine Schule “zu Fahrenzhausen” als Mittelpunkt der Pfarrei. Bis zur Gebietsreform 1972 gehörte die ehemalige Gemeinde Fahrenzhausen mit Viehbach zum Landkreis Dachau.
Gesseltshausen
Gesseltshausen, am Rand der Amperniederung gelegen, umfasst fast ausschließlich landwirtschaftliche Anwesen mit gutem Baumbestand und vielen Obstgärten. Dorfmittelpunkt ist die Kirche. Wie in den meisten anderen Orten der Gemeinde Fahrenzhausen lassen auch im Dorf Gesseltshausen vorgeschichtliche Siedlungsspuren auf eine sehr frühe Besiedelung schließen.
819 wird Gesseltshausen erstmals schriftlich als “Cozhiltahusun” genannt. Aus dieser Namensbildung geht hervor, dass eine nicht näher bekannte Frau Cozhilt diesem Ort den Namen gegeben hat. 1315 wird der Ortsname Gözzeltshausen erwähnt. Bis zur Säkularisation war das Dorf im Besitz des Hochstifts Freising in der Hofmark Massenhausen; dann war es Bestandteil der Gemeinde Großnöbach im Landkreis Freising. Die spätgotische Filialkirche St. Jakob aus dem 15 . Jhd. wurde in der Barockzeit umgestaltet. Heute gehört sie dem Pfarrverband Massenhausen/Neufahrn an.
Großeisenbach
Neben den landwirtschaftlichen Betrieben haben sich in Großeisenbach auch eine Schreinerei und ein Sägewerk angesiedelt. Großeisenbach gehört zu den Dörfern mit einer reichen Vorgeschichte, wie mehrere verschliffene Grabhügel und andere frühe Siedlungsspuren verraten. Eine besondere Überraschung bildet der Fund einer intakten, mit Bildern versehenen Sigillata-Schüssel aus der Werkstatt des römischen Töpfers Attoni (2. Jahrhundert v. Chr.) Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 926 oder 937. In den Annalen taucht Großeisenbach als “Isinpach” im Jahr 1068 auf. Seinen Namen hat das Dorf von einem nicht näher bekannten Iso. Es gehörte zur Hofmark Massenhausen des Hochstifts Freising und wurde später in die Gemeinde Großnöbach im Landkreis Freising eingemeindet.
Kleineisenbach
Nahe der Ortschaft Kleineisenbach liegen elf vorgeschichtliche Hügelgräber. Im 10. Jahrhundert tauschte hier Bischof Wolfram von Freising (926-937) Liegenschaften im “Inferiori Isanpach” (im oberen Eisenbach). Schon 1020 heißt der Ort “Luzzilanisapach” und 1582 “Clein Eisenbach”. Er gehörte zur Hofmark Massenhausen und somit in den Herrschaftsbezirk der Freisinger Bischöfe. Nach der Säkularisation war Kleineisenbach ein Ortsteil der Gemeinde Großnöbach im Landkreis Freising.
Großnöbach
Der Ortsteil Großnöbach besteht aus drei unterschiedlich strukturierten Bereichen. Der alte Dorfkern mit den landwirtschaftlichen Höfen liegt in der Talsenke des Kleinnöbacher Grabens. Entlang der FS 2 nach Westen bis zur B13 ist eine Mischbebauung entstanden und nach Süden hat sich an einem leicht ansteigenden Hang eine Streubebauung entwickelt. An der B13 liegen ein Penny-Markt; dort kann man den Bedarf des täglichen Lebens decken. Am südlichen Ortseingang entstand ein Gewerbegebiet, in dem sich verschiedene Branchen und ein großer Edeka Supermarkt niedergelassen haben.
Schon etwa 3000 v. Chr. haben in Großnöbach Menschen gelebt, wie Funde aus der Jungsteinzeit belegen. Das Dorf wurde erstmals im zehnten Jahrhundert erwähnt, als Bischof Abraham von Freising zwischen 972 und 976 Besitz zu “Neninpah” tauschte. Großnöbach war Bestandteil der Hofmark Massenhausen und gehörte zum Hochstift Freising. Nach der Säkularisation war es eine selbstständige Gemeinde im Landkreis Freising. Die Kirche ist spätmittelalterlich, barock umgebaut und der Hl. Margarethe geweiht. Das Erbauungsjahr ist nicht bekannt. Großnöbach gehört zur Pfarrei Haimhausen.
Kammerberg
An einem leicht nach Norden ansteigenden Hügel liegt der Ortsteil Kammerberg. Die Ost-West verlaufende Hauptstraße teilt sich außerorts in die in vier Himmelsrichtungen führenden Ortsverbindungsstraßen. In der Dorfmitte mündet von Süden die Kirchstraße mit der alten Lindenallee ein. Besonders einprägsam ist die Kirche, das Gasthaus mit den gegenüberliegenden Kastanien, das alte Schulhaus mit dem Kindergarten und das gut eingewachsene, im Wiesengrund liegende Schloss. Kammerberg wird erstmals zwischen 1006 und 1029 urkundlich “Perga” genannt. 1315 heißt dieser Ort “Chamerberch”.
Er stand in enger familiärer Beziehung zu Hohenkammer. Die Familienmitglieder der “Chammerberger” dienten vom 13. bis zum 15. Jahrhundert den bayerischen Herzögen als Ministerialen und waren vor allem als Richter und Pfleger tätig. Kammerberg war eine bayerische Hofmark, die zum Landgericht Kranzberg gehörte.
Das Schloss (im 17./18. Jhd. erbaut) war ursprünglich eine Vierflügelanlage und wurde mehrfach umgestaltet (Südflügel nach 1828 klassizistisch umgestaltet, Westflügel 1790 neu erbaut). Es ist heute von einem Wassergraben umgeben. Seit 1826 leben im Schloss die Freiherrn von Vequel-Westernach. Kammerberg war vor der Gebietsreform eine selbstständige Gemeinde im Landkreis Freising.
In Kammerberg wurde im Jahr 2015 ein Bürger-Windrad erbaut, das von der Bürger-Energie-Genossenschaft Freisinger Land betrieben wird. Mit einer jährlichen Leistung von 6.200.000 kWh (entspricht dem Strombedarf von ca. 4.700 Personen) leistet es einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Strom aus Erneuerbaren Energien.
Kleinnöbach
Beim Weiler Kleinnöbach lebten schon in der Bronze- und Römerzeit (ab 1600 v. Chr.) Menschen, wie mehrere Funde und ein Grabhügel belegen. Doch erst 1582 wird erstmals “Unter Nenbach” genannt. Kleinnöbach gehörte bis zur Säkularisation 1803 zur Hofmark Massenhausen und dann zur Gemeinde Großnöbach im Landkreis Freising.
Lauterbach
Der Ortsteil Lauterbach umfasst zwei Bereiche: einmal das bei Quellen entstandene alte Dorf mit großen Höfen und riesigen Bäumen und zum anderen die Bebauung an der Straßenkreuzung B13 und FS 31. Im letzteren Bereich sind neben den landwirtschaftlichen Höfen insbesondere nach Süden eine Reihe von Wohnhäusern erstellt worden.
Zwischen 792 und 794 tauschten die Priester Cotescalh und Cozpald ihren Besitz zu “Hluttrinpah”. Der Ortsname leitet sich von dem althochdeutschen Wort “hlûttar” und dem mittelhochdeutschen Wort “lûter” (= hell, rein, klar, lauter) ab. Lauterbach mit einem Leprosenhaus hatte eine alte Grablege, die aufgelassen wurde.
Die jetzige B13 war die Nord-Süd Verbindung. Das Dorf Lauterbach gehörte zum Landgericht Kranzberg. Im Zug der ersten bayerischen Gemeindereform im frühen 19. Jahrhundert wurde es eine eigene Gemeinde im Landkreis Freising.
Jarzt
Jarzt liegt am westlichen Rand des Ampertals und zeichnet sich durch landwirtschaftliche Anwesen mit großen Obstgärten aus. Hervorzuheben ist die etwas höher gelegene Kirche mit dem ehemaligen Pfarrhaus. Das Pfarrdorf Jarzt stammt wohl aus der Römerzeit, denn sein Name ist vermutlich aus dem Lateinischen “divorti-um” (Wegscheide) gebildet.
Dieser Ort erscheint im Lichte der Geschichte bereits in der Zeit um 1140. In den “Freisinger Traditionsurkunden” findet sich um diese Zeit ein “Baltwin von Gorzi” und “Bernhart de Jorze”. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert lebte hier das Adelsgeschlecht derer von Jorze, die in den Diensten der Freisinger Bischöfe standen. Jarzt gehörte zum Hochstift Freising und bildete nach der Säkularisation eine selbstständige Gemeinde im Landkreis Freising.
Hörenzhausen
Unterbruck
Daher befand sie sich im Besitz des bayerischen Herzogs und späteren Kurfürsten.
Heute befindet sich in Unterbruck das Sportgelände des FCA Unterbruck. Der Verein bietet vielfältige Sportangebote für alle Altersstufen.
Viehbach
Viehbach, an nördlich und südlich ansteigenden Hängen gelegen, ist geprägt durch die Form des Angerdorfes. Der Anger in der Dorfmitte wird durchflossen vom Viehbach und ist inzwischen fast völlig bebaut. Erstmals tritt dieses Dorf im Jahr 1138 als “Viechpach” ins Licht der Geschichte. Es gehörte zum Landgericht Kranzberg und ist seit dem frühen 19. Jahrhundert ein Teil der Gemeinde Fahrenzhausen.
Weng
Nach der Säkularisation kam das Dorf zur Gemeinde Großnöbach im Landkreis Freising. Weng ist ebenso bekannt für sein Wasserkraftwerk, das im Jahr 1909 an der Amper erbaut wurde.